25.10.2007
Frankfurt (Oder) hält einen traurigen Rekord in Brandenburg
"Die ärmsten Kinder Brandenburgs leben in Frankfurt (Oder). Dies geht aus einer Studie der Agentur für Arbeit vom Juni 2007 hervor, die der Deutsche
Kinderschutzbund (DKSB) anlässlich des Weltkindertages veröffentlicht hat. Als arm gelten diejenigen Kinder, die in einem Haushalt leben, dem monatlich weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens, 938 Euro, zur Verfügung steht. In Frankfurt (Oder) betrifft dies 30 Prozent der Kinder unter 18 Jahren! ..."
08.10.2007
Zum Dokumentarfilm „Volkseigener Krause“
Enttäuschend ist die Naivität der Wessi-Regisseurin, die lediglich symbolhafte Orte ausgewählt hat, um Herrn Krause eine Plattform zur Selbstdarstellung zu bieten. Verständlich deshalb die Enttäuschung vieler Besucher, die ihre Erwartungen an den Film getäuscht sahen. Andere Zuschauer zeigten bei der Film-Präsentation, was sie noch immer am meisten verdrängen: die DDR-Wirklichkeit.
Bodenwellen als Denkanstöße!
Solidarität mit Tallinn notwendig
In Frankfurt sollte das marode sowjetische Kriegerdenkmal auf dem städtischen Anger an der Walter-Korsing-Straße abgebaut und dafür eine würdige Gedenkstelle auf dem städtischen Friedhof in weniger monströser Art errichtet werden.
Danach kann man den Anger tatsächlich wieder in seinen ursprünglichen Zustand als städtische Parkanlage herstellen. Ich bin mir sicher, dass diese Umgestaltung langfristig gesehen beschlossen werden wird. Wenn nicht durch die jetzigen politischen Verantwortlichen, dann eben durch eine der nächsten Stadtverordnetengenerationen.
Die Zeit der sowjetischen Besatzung ist 1994 offiziell beendet worden. Nur in dieser Besatzungszeit war das Errichten des inzwischen maroden Besatzerdenkmals auf dem Frankfurter Anger möglich. Ich bewundere den Mut der Tallinner Politiker, die eine Auseinandersetzung nicht gescheut und sich letztendlich durchgesetzt haben. Solch einen Mut wünsche ich mir von heutigen deutschen Politikern in ganz Ostdeutschland.
Offener Brief an das Klinikum Frankfurt (Oder)
"Wir" waren und "wir" sind keine "Große Familie"
Jeder, der sich von dieser "großen DDR-Familie" distanzieren wollte, wurde unfreundlich mit Berufsverbot bedroht. Jeder, der hartnäckig aus der "grossen DDR-Familie" raus wollte, musste mit Gefängnis rechnen. Viele wurden bei ihrem Versuch, diese "grosse DDR-Familie" zu verlassen, an der Grenze erschossen. Nein, ich habe keinen Respekt vor Ihnen und ihresgleichen. Meinen Respekt haben Sie nicht "verdient". Ich bedanke mich bei Ihnen auch nicht für Ihre "Verdienste" um die Stadt Frankfurt (Oder) oder das Land DDR, in dem ich auch gelebt habe. Diese sogenannte "grosse Familie" war und ist für mich eine zynische SED-Propagandalüge - und es war und es ist eine der Lebenslügen der Generation Krause & Co.
In ein paar Jahren werde auch ich Rentner sein. Aber ich werde dann nicht mit dem SED-Polit-Rentner Fritz Krause (2), mit Stasi-Rentnern und anderen SED-Rentnern unter dem Motto "Wir sind eine große Familie" Kaffee trinken und schunkeln.
Ich fordere die Frankfurter Stadtverwaltung bereits heute auf, meinen Namen aus der Einladungsliste zu löschen. Den Geldbetrag aus dem Veranstaltungsposten, der anteilig auf meine Person entfallen würde, sollten die Frankfurter Stadtpolitiker dann an ein Jugendprojekt oder einen Jugendsportverein vergeben.
Ich weiß, daß einige Frankfurter in dieser Sache auch so wie ich denken. Ich rufe sie hiermit auf, sich ebenfalls an die Frankfurter Stadtverwaltung zu wenden, um ihren Namen aus der Einladungsliste für diese sogenannte "Grosse Familie" löschen zu lassen. Es ist an der Zeit, neue Traditionen zu entwickeln (3), in denen kein Profilierungsplatz mehr ist für SED-Polit-Rentner Fritz Krause & Co.
Anmerkung 1 bis 5:
1. Unter dem propagandistischen Titel "Wir sind eine grosse Familie" wurden in Frankfurt (Oder) seit 1965 im Dezember kommunal finanzierte Rentner-Weihnachtsfeiern durchgeführt.
2. Fritz Krause war in Frankfurt (Oder) SED-Oberbürgermeister von 1965-1990. Seit seiner Abdankung infolge der politischen Veränderungen 1989/90 hat er es in den Jahren seit 1990 mit Hilfe der SED/PDS/Linke und seiner alten SED-Anhänger geschafft, sein Wirken als OB in Frankfurt zu verklären. Er ließ sich noch bis zu seinem Tod 2012 als "Gallionsfigur" der alten SED-Zeiten und ihrer Anhängerschaft in der Öffentlichkeit hofieren. Dabei helfen ihm und seinen Anhängern natürlich die schwierigen Gegenwartsprozesse und die Schwächen der nachfolgenden Frankfurter Oberbürgermeister.
3. An jenem Wochenende (07.+08. Januar 2006), als mein oben zitierter Leserbrief im Oderland-Spiegel veröffentlicht wurde, gab es einen Ansturm von vielen anonymen Telefonanrufern. U.a. fand ich auch eine Morddrohung auf meinem Anrufbeantworter. So sind sie halt, die alten ehemaligen Stasi-Mitläufer, Stasi-Täter und SED-Funktionäre. Das war, ist und bleibt ihr Handwerk bis zu ihrem letzten Atemzug: Einschüchterung, Zersetzung, Denunziation, Bedrohung bis hin zur psychischen und physischen Vernichtung. Tatsache aber ist: Ihre Herrschaftszeit ist beendet. Die Erinnerung daran bleibt bestehen: nicht nur bei den Tätern, sondern erst recht bei deren Opfern. Deshalb: "Wir" waren und "wir" sind keine "grosse Familie". Die Täter leben noch unter uns. Manche davon auch in Seniorenheimen.
4. In dem Veranstaltungstitel "Wir sind eine große Familie" sehe ich die Lebenslüge der Krause-Generation samt Anhänger. Viele Frankfurter haben bis zum Herbst 1989 ganz andere Alltagserfahrungen mit dem SED-Regime gemacht, als es dieser Propaganda-Titel suggeriert. Auch heute machen viele ältere Frankfurter Erfahrungen in ihrem Alltag, die ihnen Anlass geben, Einladungen zur kommunalen Senioren-Propagandafeier in zunehmendem Maße zu ignorieren. Das Verhältnis der Eingeladenen zu den tatsächlichen Teilnehmern sank bereits auf 30 Prozent. Diese Tendenz verdeutlicht einen Widerspruch, den die politische Klasse und die Medien in Frankfurt bisher noch ignorieren!
5. Meinen Protest gegen die beabsichtigte Spende des Klinikums Frankfurt (Oder) zugunsten der Veranstaltung "Wir sind eine Große Familie" habe ich der Leitung des Krankenhaus-Konzerns schriftlich in einem offenen Brief vom 06.04.2006 mitgeteilt. Daraufhin hat dieser Klinik-Konzern sein Sponsoring für diese Veranstaltung eingestellt!