30.03.2020

Monet im Barberini

Besuch im Potsdamer Museum Barberini:

Vom 22. Februar 2020 bis zum 19. Juli 2020 widmete das Potsdamer Museum Barberini dem französischen Impressionisten Claude Monet (1840–1926) eine groß angelegte Retrospektive.

Die Ausstellung "Monet. Orte" versammelte rund 110 Gemälde aus sämtlichen Schaffensphasen des Malers und erforscht seine Darstellungen von Orten und Landschaften, die die Entwicklung seines Stils mitbeeinflusst haben – von den Großstädten Paris und London sowie den Seine-Dörfern Argenteuil, Vétheuil und Giverny über die Küsten der Normandie und der Bretagne bis hin zu südlichen Reisezielen wie Bordighera, Antibes und Venedig. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählten zahlreiche Gemälde von Monets Garten und Teich in Giverny, darunter mehrere seiner weltberühmten Seerosenbilder.

In Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum organisierte das Museum Barberini eine umfangreiche Monet-Retrospektive, welche die Rolle der Orte erforschte, die den Maler inspirierten, sowie seine Herangehensweise an die Darstellung ihrer spezifischen Topographie und Lichtstimmungen. Von seiner ersten bekannten Komposition aus dem Jahr 1858 bis zu den späten Bildern seines Landhauses und Wassergartens in Giverny bot die Ausstellung einen weitläufigen Überblick über sein gesamtes Schaffen und beleuchtete Monets herausragende Stellung innerhalb der französischen Avantgarde seiner Zeit.
(Bild- und Textquelle: Museum Barberini)

Ein => Barberini Prolog dient der Einstimmung auf die Monet-Ausstellung. Als kompakte Webseite gibt der Prolog einen Überblick über die Erzählstränge, Themen und Werke der Schau.

Unter dem Titel => Die Seerosen - Claude Monets Vermächtnis präsentiert der Kultursender ARTE seit 2019 eine Video-Dokumentation. Nach Ende des Ersten Weltkriegs kündigte Claude Monet an, seinem französischen Heimatland zwei Bilder aus der Seerosen-Serie zu schenken. Dieses hoch symbolische Geschenk verdankte Frankreich der tiefen Freundschaft zwischen dem Künstler und dem Ministerpräsidenten Georges Clemenceau. Das Video erzählt die Geschichte der Begegnung der beiden Männer.

Bitte kleine Vorschaubilder anklicken = Originalgröße!



19.03.2020

Corona-Krise 2020

 1.  Angesichts der aktuellen Abwärtsentwicklung, ausgelöst durch die Corona-Krise, erinnere ich daran, dass nach 1990 Millionen ostdeutsche Arbeitnehmer plötzlich arbeitslos wurden. Ich übrigens auch und ich habe es überlebt - dank der staatlichen Unterstützung durch Arbeitslosengeld. In vielen ostdeutschen Regionen löste ab 1990 die Treuhand viele Firmen auf. Manche wurden abgerissen. Viele Dienstleister gingen pleite. Kneipen, Restaurants und Hotels schlossen zeitweise oder dauerhaft ihre Türen. Damals, im Frühling und Frühsommer 1990, gab es in den ostdeutschen Kaufhallen wochenlang zahlreiche leere Regale. Es gab einen täglichen Kampf um diverse Lebensmittel. Das war mühsam. Immerhin gab es damals reichlich Toilettenpapier. Erst die Einführung der Westmark am 01.07.1990 führte zu einem neuen bunten Warenangebot. Wahrscheinlich erinnern sich heute nicht mehr viele Leute an diese frühere Dramatik in den ostdeutschen Ländern. Es geht in den meisten Ost-Regionen längst anders und neu weiter... Auch deshalb mein Hinweis an alle hektischen Krisen-Kommentatoren: Das "normale" Leben kehrt nach der Corona-Krise weiter zurück. Es gibt zwar Verluste, aber trotzdem - unsere Gesellschaft stirbt nicht aus! Es wird bald wieder für alle Konsumenten permanent Toilettenpapier bereit liegen. Ich bitte um Gelassenheit.
Im übrigen sind die Ostdeutschen seit 1989/90 krisenerprobt.

Mittlerweile regt sich in Deutschland auch Protest gegen Corona-Einschränkungen. Der RBB informierte am 09.05.2020 über eine Demo auf dem Berliner Alexanderplatz. Die MOZ berichtete am 11.05.2020 über eine Demo in Bad Saarow. Die Deutsche Welle schreibt: Politiker warnen vor Vereinnahmung von Corona-Demos durch Extremisten.

 2.  Ein unbekannter Autor hat im März 2020 hier philosophiert.

 3.  Die Schließung der deutsch-polnischen Grenze durch Polen ab 15.03.2020 bringt für uns, die Bewohner der deutschen Grenzregionen an Oder und Neiße, auch Vorteile: Es gibt ab sofort weniger Fahrrad-Diebstähle, weniger Auto-Diebstähle und sonstige Grenzkriminalität. Die Statistikzahlen der nächsten Wochen bzw. Monate werden dies bezeugen. Jetzt könnte man mir Pauschalisierung vorwerfen. Kann man. Aber die tägliche Realität im Grenzgebiet sah bisher leider u.a. auch so aus: Diebstähle von Landwirtschaftsgeräten, Viehdiebstähle, Einbrüche, Taschendiebstähle bei meist älteren Frauen usw. Die Märkische Oderzeitung hat bisher fast permanent berichtet. Nach Wiedereröffnung der Grenze durch Polen werden wir relativ rasch wieder die gewohnten Kriminalitäts-Schlagzeilen lesen müssen. Am 15.03.2020 begannen hier an Oder + Neiße viele Tage ohne grenzüberschreitende Kriminalität!
Wie hart die polnische Regierung ihre Grenze nach Deutschland bewacht, schildert die Märkische Oderzeitung am 03.04.2020.
Eine weitere Folge der polnischen Grenzschließung: Deutsche Zollspediteure dürfen nicht mehr nach Polen zur Arbeit.


 4.  Im Zusammenhang mit der Corona-Krise taucht in Medien neuerdings der Begriff "Social Distancing" auf. Der unglückliche Begriff "Social Distancing" ist aber leider irreführend und damit falsch. Richtig sollte es auf deutsch heißen "Körperliche Distanz". Niemand soll seine sozialen Kontakte einschränken, sondern nur körperliche Kontakte vermeiden bzw einschränken. Die drastischen Maßnahmen zielen darauf ab, körperliche Nähe nur bis 2 Meter zu erlauben. Dies meint jedoch nicht, seine sozialen Kontakte einzuschränken. Journalisten stiften mit dem Begriff "Social Distancing" nur Verwirrung. Ich hoffe, die Journalisten erkennen die notwendige sprachliche Differenzierung! Soziale Kontakte sollte jeder auch weiterhin per Telefon, Brief, Online-Medium und Begegnung im öffentlichen Raum bei notwendigem 2-Meter-Abstand pflegen! Wer den Begriff "Social Distancing" verwendet, ist für mich ein unsoziales Wesen.

Beitrag Nr. 4 habe ich am 23. März an die Märkische Oderzeitung geschickt. Am 28.03.2020 wurde er als Leserbrief gedruckt:


 5.  Die Journalistin Christina zur Nedden kommentiert am 27.03.20 die Corona-Krise im Auslandssender Deutsche Welle (DW): "Europas verpasste Chancen in der Corona-Abwehr".

Die Bundeswehr-Denkfabrik GIDS erwartet in Folge der Corona-Pandemie weitreichende Konsequenzen.

Ausgangssperren und infizierte Regierungschefs: Corona stellt Länder vor immense Probleme. Autokraten reagieren mit rigiden Maßnahmen, Demokratien setzen auf Konsens. Das Coronavirus ist ein Stresstest für die Demokratie.

Der britische Historiker James Holland sagt in einem Interview mit der Deutschen Welle u.a.: "Die Muster menschlichen Verhaltens wiederholen sich". Er betrachtet dabei zuerst den 2. Weltkrieg und wirft einen Blick auf die COVID-19 Epidemie und ihre Auswirkungen.

Die Corona-Krise mit ihren massiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft wäre vermeidbar gewesen, meint Michael Meyer-Resende von der Nichtregierungsorganisation Democracy Reporting International. Sein Gastkommentar: In die Corona-Krise geschlafwandelt - Wer hat eigentlich versagt?



 6.  Wie kommen Kulturschaffende an ihr Publikum, wenn öffentliche Veranstaltungen abgesagt sind? Wie kommt das Publikum zur Kultur?
Die Plattform => kultur-bb.digital schafft ein Schaufenster der Brandenburger Kulturszene in Zeiten der Covid-19-Pandemie für alle Akteure im Bereich Kunst und Kultur im Land Brandenburg. Schnell, niedrigschwellig und im Betrieb günstig können digitale Formate präsentiert und ausprobiert werden. Kann man von Online-Aktivitäten leben? Jede/r muss sich jetzt mit dieser schmerzhaften Frage auseinandersetzen: Ist das, was ich tue, systemrelevant?

 7.  Solidarität mit kreativem Gastronomen im Frankfurter Stadtwald:
Am Dienstag, den 31.03.2020, war ich vormittags mal wieder mit dem Rad sportlich im Stadtwald unterwegs und habe bei Wupis Imbiss angehalten. Ich bekam dort wie immer einen guten Kaffee und eine heiße Bratwurst. Er ist einer der ganz wenigen Frankfurter Gastronomen, die das noch anbieten - wenn auch unter erschwerten Bedingungen: Meinen Kaffee und meine Bratwurst darf ich nur draußen geniessen - aber immerhin.


Interessant ist die neue Gutschein-Idee, die der Gastronom jetzt anbietet in der Corona-Krise: Kunden können ab sofort bei Wupi einen Gutschein erwerben im Wert von 10 Euro. Den kann man nach und nach verbrauchen, z.B. gibt es dafür insgesamt 10 Kaffees oder 5 Bratwürste.
Aber man kann auch mehrere Gutscheine erwerben, um sie zu verschenken. Oder man löst sie nach der Corona-Krise irgendwann später ein.
Wie auch immer: Es ist eine kleine Idee, um die große Krise zu überstehen. Jeder kann Wupi oder einen anderen Gastronom solidarisch unterstützen!

Am Donnerstag, den 02. April 2020, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Videobotschaft zur Corona-Epidemie uns alle dazu aufgerufen, unseren Lieblingsläden Gutscheine abzukaufen. Hiermit empfehle ich einen Gutschein-Kauf bei Wupis Imbiss im Frankfurter Stadtwald:


Unter dem Titel "Brandenburg hält zusammen" bündelt das Märkische Medienhaus aktuelle Hilfsangebote und Informationen aus dem Land Brandenburg. Auf der Homepage zusammen.moz.de können sich zum Beispiel Brandenburger Firmen darstellen und damit auf sich aufmerksam machen.
Auch zu Wupis Imbiss ist dort ein informativer Text eingetragen.


 8.  Wie reagieren künftig TV-Anstalten in ihren Talkrunden auf die Erfahrungen dieser Corona-Krise? Werden sie nun endlich auch mal systemrelevante Menschen einladen? Sind Schauspieler, Musiker und diverse Künstler, die bisher zu diesen Talkrunden eingeladen wurden, wirklich wichtig für die Gesellschaft? Warum gab es bisher keine Müllmänner, Supermarkt-Kassiererinnen, LKW-Fahrer und andere systemrelevante Menschen in den zahlreichen TV-Talkrunden? Wie nachhaltig wird sich die Corona-Krise auf diese TV-Sendungen auswirken? Ich bin gespannt, wie die TV-Anstalten reagieren oder ob der bisherige TV-Trott weitergeht mit diversen Selbstdarstellungen von z.B. nicht systemrelevanten Schauspielern etc.?