22.07.2015

Fünfte Mittwochstour 2015

Am 22.07. fand ab Frankfurt (Oder) die 5. Mittwochstour 2015 statt. 13 Radler fuhren gemeinsam in einem weiten Bogen östlich und nördlich um Slubice. Das waren unsere mentalen und konditionellen Herausforderungen bei dieser anspruchsvollen 44-km-Radtour: Schotter, Sand, Betonplatten, Schlacke, Asphalt und Kopfsteinpflaster bei hochsommerlichen Temperaturen!

Alle Mittwochstouren eignen sich für Damen, Herren, Schichtarbeiter, Arbeitslose, Radtouristen, Senioren und Studenten. Das Mitradeln ist stets kostenfrei, erfolgt aber auf eigene Gefahr! Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Mittwochstouren organisiere ich nach diesen drei Prinzipien:
Keine Teilnahmekosten! Keine Bahnfahrten! Keine teuren Restaurantbesuche!
Radfahren ist klimafreundlich, schont die Umwelt, fördert die Gesundheit, entlastet den Verkehr und den Geldbeutel.


Das waren Stationen unserer 44-km-Radstrecke rund um Slubice:
Wir fuhren vom Frankfurter Brunnenplatz über die Stadtbrücke nach Slubice. Vorbei am sogenannten Kleiststein erreichten wir auf einem Feldweg nach 8 Kilometern die Pferderanch Drzecin. Dort legten wir die erste Tourpause ein. Über einen Betonplattenweg und eine Asphaltstraße radelten wir danach bis zum Bischofsee beim Dorf Stare Biskupice. Zeit für eine Badepause war dort selbstverständlich eingeplant. Zwischen den Dörfern Starkow und Golice galt es, einen sandiger Feldweg zwischen Windmühlen zu bewältigen. In Golice war nahe der Dorfkirche der Dorfladen geöffnet. Dort unterbrachen wir unsere Radtour, ehe es auf einer Kopfsteinpflasterstraße steil bergab ging hinunter ins polnische Odertal. Über einem Feldweg erreichten wir Plawidlo. Auf Asphalt rollten wir durch Kolonia Lubusz und Nowy Lubusz in Richtung Slubice und Frankfurt.


17.07.2015

Meine Forderungen

An die Frankfurter Stadtpolitiker:

  • Ich fordere, dass sich das Haus 1 der Frankfurter Stadtbibliothek wieder seiner Kernaufgabe widmet: Unsere Bibliothek ist eine Dienstleistungseinrichtung, die ihren Benutzern Medien zur Verfügung stellt - sowohl zur Ausleihe als auch im Lesesaal.
  • Ich fordere, dass das Haus 1 von Montag bis Freitag zwischen 09 Uhr und 19 Uhr durchgehend geöffnet bleibt! Die jetzige "Notlösung" ist beschämend - ich lehne sie ab und fordere eine Finanzausstattung der Bibliothek, die diese längeren Öffnungszeiten möglich machen!
  • Ich fordere, dass der Lesesaal im Haus 1 ebenfalls wieder von montags bis freitags zwischen 09 und 19 Uhr durchgehend für uns Leser als Lesesaal zur Verfügung steht und nicht mehr, wie in den letzten Jahren, durch verschiedene Veranstaltungen blockiert wird. In Frankfurt gibt es diverse Veranstaltungsräume und Säle in ausreichender Anzahl. Der Lesesaal gehört uns Lesern und darf nicht mehr fremdgenutzt werden. Ich protestiere gegen Fremdveranstaltungen im Lesesaal des Hauses 1, denn sie blockieren die Bibliothek und binden Arbeitszeit der Mitarbeiter.
  • Ich fordere, dass die Mitarbeiter des Hauses 1 in ihrer Arbeitszeit nicht mehr als Veranstaltungsmitarbeiter mißbraucht werden, sondern dass sie sich in ihrer Arbeitszeit wieder ausschließlich ihrer ureigensten Funktion widmen: der Betreuung der Bibliotheksnutzer und der Lesesaalnutzer!
  • Ich hoffe, dass der/die nächste einzustellende Bibliotheksleiter/in per Arbeitsvertrag verpflichtet wird, seinen/ihren Hauptwohnsitz in Frankfurt (Oder) zu nehmen. Frankfurt hat längst viel zu viele Einpendler. Unsere Stadt braucht Steuern zahlende Bürger, die sich mit der Stadt identifizieren!
  • Ich fordere von den Frankfurter Stadtpolitikern, dass sie alles dafür tun, damit der "Bildungsstandort Frankfurt (Oder)" erhalten wird. Leider beobachte ich momentan, wie unsere Frankfurter Stadtbibliothek durch eine fehlerhafte Sparpolitik demontiert wird: Öffnungszeiten und Personalstellen werden gekürzt. Das ist die Wahrheit!
Mein Leserbrief im Wochenblatt "Der Oderlandspiegel" am 15.08.2015. Der "unhöfliche" Einleitungstext des Wochenblatt-Redakteurs bezeugt sein naives Politikverständnis.

Lieber Herr Totzauer,
ich danke Ihnen herzlich für diesen und für die weiteren Beiträge in der letzten Zeit über unsere SRB (Stadt- und Regionalbibliothek).
Urlaubsbedingt habe ich Ihren jüngsten Beitrag erst heute gelesen und regaiere erst jetzt darauf, was ich zu entschuldigen bitte.
Sie haben völlig recht mit Ihrer Forderung nach weiteren Öffnungszeiten der SRB, diese liegen mit 31 Wochenöffnungsstunden pro Standort hinter der Kleinstadt Beeskow (8000 Einwohner) mit 34 Stunden, wobei Beeskow für die Belange der Einwohner des Landkreises zusätzlich über eine Kreisergänzungsbibliothek mit 50.000 Medien und einer Fahrbibliothek verfügt.
Auch Fürstenwalde und Eisenhüttenstadt liegen, was die Öffnungszeiten anbelangt, vor Frankfurt (O), von den Oberzentren Potsdam, Cottbus und Brandenburg ganz zu schweigen. Nun ist die Personaldecke durch stetigen Wegfall von Stellen dünn geworden, zunächst 3,25 Stellen wurden allein in den letzten 5 Jahren gestrichen.
1,75 Stellen von ursprüglich 5 wegzufallenden Stellen sollten gemäß der bis Ende 2015 eigentlich geltenden Kulturentwicklungsplanung zunächst wiederbesetzt werden.
Schon bald stellte sich heraus, dass die Stadt sich zumindest im Bereich des Kultureigenbetriebes nicht an die Kulturentwicklungsplanung hielt.

Nur durch eine Unterschriftenaktion, die der Freundeskreis der SRB initiiert hatte, wurden diese Stellen dann auch besetzt. Wegen außerplanmäßigem Renteneintritt einer Bibliotheksmitarbeiterin zu Ende 2014 wurde die Stelle dann trotzdem nicht besetzt - der Kultureigenbetrieb dieser Stadt ist chronisch unterfinanziert und damit stehen alle Einrichtungen der kulturellen Grundbildung, die eine breite Masse der Bevölkerung erreichen, vor zufälligen und willkürlichen Kürzungen.

Veranstaltungen für Erwachsene kann eine Bibliothek machen, wenn man entsprechende Ressourcen hat (separate Veranstaltungsräume und ausreichendes Personal). Dies ist hier schon lange nicht mehr der Fall. Jede Veranstaltung für Erwachsene (außer wenn sie gut frequentiert wird, identitätsstiftend ist und/oder Leute in die Bibliothek bringt, die sonst nicht kommen würden), steht somit in einem Ressourcenkonflikt mit den Öffnungszeiten und/oder der durchgängigen Besetzung von Auskunftsplätzen oder der Lektoratsarbeit (Bereitstellung aktueller auf die lokale Benutzerschaft bezogener Literatur).
Ein Beispiel von Veranstaltungen (es gibt weitere), welches die oben genannten Kriterien erfüllt, sind die Veranstaltungen von "My life". Eine Bibliothek hat jedoch in erster Linie einen Bildungsauftrag, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche zur Leseförderung und Informationskompetenz und ein niedrig schwelliger Zugang zur Bibliothek, was ausreichende Öffnungszeiten für Berufstätige und Eltern mit Kindern einschließt, sind dazu unabdingbar. Erst wenn das erfüllt werden kann, kann man sich Veranstaltungen für Erwachsene leisten. Ich behaupte dies übrigens fachkundig beurteilen zu können, denn ich bin selber als Bibliothekarin in der Uni-Bibliothek tätig.

Angesichts eines sehr hohen Krankenstandes von 10% in der SRB (die Antwort auf eine Anfrage von mir im Januar 2015 im Kulturausschuss), würde die Aufrechterhaltung der alten Öffnungzeiten ohne die Wiederbesetzung der Bibliotheksassistentenstelle übrigens auf dem Rücken der Bibliotheksmitarbeiterinnen ausgetragen.

Bis zum 30.06.2015 hatte ich den Freundeskreis der SRB geleitet, ich habe diese Position aber aus gesundheitlichen Gründen und weil ich mich auf mein Stadtverordnetenmandat konzentrieren wollte, vor kurzem aufgegeben. Dennoch fühle ich mich den Belangen der Stadt- und Regionalbibliothek und ihrer Nutzer natürlich weiterhin verpflichtet und bitte Sie auch, Ihre Stimme diesbezüglich zu erheben, es ist angesichts der aktuell zu erarbeitenden Kulturentwicklungsplanung bitter nötig.

Freundliche Grüße
Renate Berthold
Stadtverordnete BürgerBündnis
(Donnerstag, 30. Juli 2015)

Auf der Homepage ELOCAL antwortete die Frankfurter Stadtverwaltung am 28.07.2015 auf meine oben genannten Forderungen. Der Antworttext öffnet sich durch folgenden Link:
http://elocal.ewerk.com/anliegen/meine-forderungen