In der Sächsischen und Böhmischen Schweiz kenne ich das Boofen (Freiübernachten) durch viele Boofennächte. Hier präsentiere ich eine kleine Auswahl von Felsformationen aus der Böhmischen Schweiz. Hilfreich bei der Orientierung im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges sind stets die Karten von Dr.-Ing. Rolf Böhm. Unter anderem wurde ich auch durch die Dokumentation "Durch Höhlen der Böhmischen Schweiz", Autor: Roland H. Winkelhöfer (der-hoehlenforscher.de) auf folgenden acht Felsformationen aufmerksam:
1. Felsformation: Eulenhöhle (Sovi jeskyne)
2. Felsformation: Feenhöhle (Jeskyne vil)
3. Felsformation: Memento Mori (Gedenke des Todes)
4. Felsformation: Nymphengrotte (Rusalcina)
5. Felsformation: Schmetterlingsboofe
6. Felsformation: Stimmersdorfer Kapelle
7. Felsformation: Verstecktes Prebischtor
8. Felsformation: Weberstube bei Janov
(1) Eulenhöhle (Sovi jeskyne)
Wie kommt man zur Eulenhöhle?
Die Zugangsbeschreibung beginnt in der
Siedlung Kyjov. Im Kyjovske udoli (Khaa-Tal) kommt man zur "Touristischen Brücke". Hier folgt man der Markierung "grüner Strich" nach Norden der Bachfließrichtung entgegen und steigt zur Hochfläche hinauf. Ein Abstecher führt nach links (Westen) zu den Resten der Räuberburg Zeidlerburg / Brtnicky hradek. Bleibt man aber am Abzweig auf der Hauptlinie "grüner Strich", so passiert man nach 200 m den Zugang zum Überhang "Großes Preussenlager". Man geht weiter auf dem breiten Weg, der ziemlich horizontal verläuft. Nach weiteren 300 m passiert man den nach rechts (Osten) hinabführenden "Tiefen Einschnitt", in dem sich die Weitblickhöhle befindet. Man folgt "grün" noch weitere 300 m, gelangt rechts an Steinreste und dahinter auf den nur wenig rechts des Weges befindlichen Riffvorsprung "Eulenaussicht / Sovi vyhlidka". Etwa 80 m vorher führt eine Senke zum Felsfuß hinunter, an dem sie sogleich rechts an der Felswand den abgerutschten Block finden, der hinter sich die Eulenhöhle begrenzt (Wandertourkarte 7). Etwa 100 m hinter der Eulenhöhle finden sie die gemütliche Eulenboofe. (
Autor der Zugangsbeschreibung: R. Winkelhöfer)
(2) Feenhöhle (Jeskyne vil)
Wie kommt man zur Feenhöhle?
Von
Kyjov aus gehst du das Kyjovske udoli (Khaa-Tal) abwärts und passierst den "Vinny sklep" (Weinkeller). Der nächste Wegweiser zeigt zur "Touristicky most" (Touristische Brücke). Dieser Richtung folgst du, indem du auf der Straße den Bach flußabwärts begleitest. Bald überquerst du ein granitisches Wasserbauwerk eines (zeitweiligen) Zuflusses und läßt dich schließlich mehr als einen Kilometer lang von Felsgruppen geleiten, die sich durch glatte Wände und überhängende Köpfe einprägen. Hinter dem größten dieser Köpfe führt die Straße in eine Kurve und gleichzeitig zweigt von ihr rechts zum Bach hinunter der Wanderweg ab. Er führt über eine Brücke, dies ist nicht die "touristische"! Hinter dieser, nunmehr befindest du dich rechts des Wasserlaufes, führt ein offenbar ebenso alter, wie undeutlicher Pfad über eine künstliche Felsblockrampe nach rechts zurück (flußaufwärts) den Hang hinauf. Die am Boden eines Blockes versteckte Inschrift "Z.P.W.R. 1766" liest du im oberen Teil dieses sehr alten Holztransport-Weges und hast damit zugleich links des Anstieges die eindrucksvolle Feenhöhle erreicht. (
Autor der Zugangsbeschreibung: R. Winkelhöfer)
(3) Memento Mori (Gedenke des Todes)
Wie kommt man zur MEMENTO MORI?
Du folgst der grünen Markierung ab dem Campingplatz in
Mezni Louka bis hoch zum Sattel zwischen Vetrovec (Rauschenberg) und Bournak (Donnerberg) und steigst von dort auf grün ab in den Hluboky dul (Treppengrund). Du gehst auf der grünen Markierung weiter ab Einmündung des steil von rechts herunterkommenden Asphaltweges noch 150 m nach Nordosten, wo du rechts des Weges eine kleine Ausbuchtung erreichst. Hier zweigt nach rechts, also in südlicher Richtung, ein Grund ab. In seiner tiefsten Linie verläuft ein unscheinbarer, zeitweise feuchter Pfad bis an eine senkrechte Felsstufe heran. An der Felsstufe steigt man nach rechts am Felsfuß steil bergan und kommt im Bogen zurück zum darüber liegenden Überhang, dem Memento Mori. (
Autor der Zugangsbeschreibung: R. Winkelhöfer)
(4) Nymphengrotte (Rusalcina)
Wie kommt man zur Grotte?
Aus Richtung
Jetrichovice (Dittersbach) auf der roten Markierung zum Freibad in Chribska Kamenice (Kreibitzbachtal) / Pavlina udoli (Paulinengrund) gehend, passiert man anschließend den Bach aufwärts ein einzelnes Grundstück, das in einer Talweitung steht. Früher erhielt diese Grieselmühle ihr Wasser durch einen kurzen Stollen, jetzt jedoch durch einen offenen Mühlgraben. Vom Ende des am Fels verlaufenden Wassergrabens ist die Grotte ca. 130 m in Richtung Stausee entfernt. Der günstigste Zugang ist über einen kleinen Steg gegeben, der den Mühlgraben am Felsende kreuzt. (
Autor: R. Winkelhöfer)
(5) Schmetterlingsboofe
a) Zugang von Mezni Louka:
Du folgst ab
Mezni Louka der roten Wegmarkierung auf dem Gabrielensteig in Richtung des
Großen Prebischtores. Hinter dem markanten Klettergipfel "Zuckerhut", wo der Touristenweg alsbald einen scharfen Bogen erst nach rechts und dann nach links macht, kommt ein steil heraufziehendes Tal links unter dir: das Prebischtal. In dieses Tal steigst du hinab und folgst seinem Grund in südwestlicher Richtung. Dort, wo der Hochwald sich fast lichtet und das Tal flacher und breiter wird, führt steil nach rechts hoch ein relativ gut sichtbarer ausgetretener Pfad bis an den Fuß jener Felswand, über den oben der Gabrielensteig verläuft. In der großen Schmetterlingsboofe finden viele Wanderer bzw. Kletterer Platz zum Übernachten.
b) Zugang von Hrensko:
Du läufst von
Hrensko aus auf der Verbindungsstraße nach
Mezni Louka und folgst der roten Wegmarkierung bis zum Punkt Tri prameny (Drei-Königsquellen). Dort führt die rote Markierung hoch in Richtung
Großes Prebischtor. Du bleibst jedoch auf der Verbindungsstraße in Richtung Mezni Louka. Hinter einer Kurve zweigt links ein Grund ab. Dort befindet sich die Talstation der Versorgungsseilbahn zum Prebischtor. Du bleibst aber immer noch auf der Verbindungsstraße und gehst weiter in Richtung Mezni Louka. Alsbald steht links ein kleines rundes Gebäude der Wasserversorgung, bei dem das Prebischtal auf die Verbindungsstraße einmündet. Achtung, dort ist das Parken streng verboten und sehr teuer! Dieses Tal steigt in nordöstlicher Richtung stetig an. Du gehst auf seinem Grund 500 m und siehst bald oben die Felswand, über die der Gabrielensteig verläuft. Nach dem Eintritt in den Hochwald führt links ein relativ gut sichtbarer Pfad steil nach oben zur Schmetterlingsboofe.
(6) Stimmersdorfer Kapelle
Wie kommt man zur "Stimmersdorfer Kapelle"?
Empfohlen wird als Ausgangspunkt
Mezni Louka. Mit roter Markierung beginnt der Gabrielen-Steig am Westende des Ortes (in Richtung
Großes Prebischtor). Ständig ansteigend überwindet der basaltgeschotterte, breite Weg im Bogen zunächst den Einschnitt des Cerny dul (Schwarztal). Mit einem Hohlweg-Abschnitt und gestuftem, steileren Anstieg kommt man an den Felsfuß der Kridelni stena (Flügelwand). Diese Wand begleitet dich über eine lange Strecke und an ihrem südwestlichen Ende beinhaltet sie schließlich auch hoch oben die Stimmersdorfer Kapelle.
Im Wegverlauf fällt dir rechts ein langer, trockener Überhang über dem Weg auf, der durch die gelbe Farbe des bindemittelarmen Sandsteins gekennzeichnet ist. Vorbei an einem weiten Felskessel passierst du einen weiteren, noch längeren zweiten gelben Überhang. Nach dem Überhang treten die Felsen etwas zurück. Nach ca. 200 m weiterem Wegverlauf treten die Felsen erneut im Bogen zurück, machen bewaldetem Hang Platz. Du verbleibst auf dem Gabrielen-Steig und passierst den Fuß der sehr hohen Wand zwischen "Jägerhorn" und "Beckstein". An der scharfen Ecke des "Beckstein" habst du den begeisternden Ausblick auf den kegeligen
"Zuckerhut". Weiter um den "Zuckerhut" herum. Das steil heraufziehende Tal links unter dir ist das Prebischtal. Im folgenden Wegbogen vor der nächsten Felsecke verlässt du den Gabrielen-Steig und steigst rechts den steilen sandigen Bergsteigerpfad hinauf und überwindst den feuchten Kamin. (Alternative: 15 m weiter rechts von diesem Kamin führt ein kleiner steiler Pfad hoch, der dich unter einem Felsenloch hindurch auch auf die Höhe leitet.) Im nun wieder flacheren Grasgelände auf gleichbleibender Höhe nach rechts bis nahe Klettergipfel "Zuckerhut", im Bogen auf gleichbleibender Höhe herum, den "Zuckerhut" im Rücken, auf den Grat-Pfad hinauf, dort einen schmalen Felsspalt überwinden, weiter bis auf die oberste Hochfläche und im Bogen nach links ein wenig abwärts zum "Frühstücksplatz". Damit ist man in der Mitte zwischen "Jägerhorn" und "Beckstein" auf 456 m NN. Du siehst vor dir auf der kahlen Fläche markante Sandsteinkarren, die Höhle selbst ist von oben praktisch nicht einsehbar. Du könntest nach rechts wenige Meter auf einen Absatz hinunter steigen (Längsblick in Richtung Prebischtor), von dem ein schräger Kamin mit großen Tritten (dennoch ist Seilsicherung z.B. an der gegenwärtig dort wachsenden Birke sehr geraten) direkt zur Stimmersdorfer Kapelle führt. (
Autor: R. Winkelhöfer)
(7) Verstecktes Prebischtor
Wie kommt man zum Versteckten Prebischtor ?
Die Straße von
Mezni Louka nach
Vysoka Lipa verläßt man in jener Biegung, an der der Asphaltweg am Südhang des Vetrovec (Rauschenberg) in Richtung
Felsenburg Saunstejn führt. Längs der Route befindet sich südlich der (orographisch) rechte Steilhang desjenigen Tales, welches vom Saunstejn in Richtung Mezna (Stimmersdorf) führt. In diesem Hang, vom Wegrand aus mit Aufmerksamkeit zu sehen, befindet sich das "Versteckte Prebischtor". Das ist noch vor der von links kommenden Einmündung eines weiteren Asphaltweges (Tonels Loch - Treppengrund mit grüner Markierung). Eine Hilfe beim Finden des "Versteckten Prebischtores" ist es, jene Stelle zu erkennen, an welcher der breite Forstweg ein kurzes Stück (fast) zum Hohlweg wird, weil eine kleine Felsbastion ins steile Tal hinein ragt. In dieser Bastion befindet sich in 50 m Abstand, etwa 30 m tiefer als die Forststraße, das Felstor. (
Autor: R. Winkelhöfer)
(8) Weberstube bei Janov
Wie kommt man zur Weberstube?
Der aus Orientierungsgründen günstigste Zugangsweg wird hier ab jener Hauptstraßen-Spitzkehre beschrieben, die sich zwischen den Orten
Ruzova (Rosendorf) und
Janov (Jonsdorf) befindet. Diese zugleich tiefste Stelle der Straße kreuzt den hier beginnenden Janovsky potok (Ermischbach). Eingang der Weberstube Neben der Straße bestehen Parkmöglichkeiten. In nördlicher Richtung folgst du dem Hohlweg, passierst die links von dir befindlichen Häuser der Hajenky (Kuttelburg).
Es geht weiter gerade aus durch einen Hohlweg, sogleich anschließend nach halblinks über eine Lichtung, dann dem breiten geschotterten Fahrweg folgend, rechts ein bunkerartiger Kellerbau. Wenig später zweigt links, also nach Westen ein breiter, abwärtsführender Weg ab, dem du folgst. Du befindest dich jetzt schon am rechten Hang des zunächst seicht beginnenden Sandgrabens. Obwohl nach einiger Zeit der geschotterte Fahrweg abzweigend nach der linken Hangseite hinüber führt, bleibst du doch auf der rechten (!) Hangseite, wo der ebenso breite Fahrweg selten benutzt und grasig ist.
Wenig links neben dem Weg kann man nacheinander die Forststeine 287, später 245 finden. Du folgst dem bisher beschriebenen Weg (grasig, lehmig), der dem Gefälle des Sandgrabens parallel folgt und triffst unmittelbar am rechten Wegrand erstmals anstehenden Felsen mit "1776 1913 W.R.". Etwa 100 m nach dieser Stelle quert der Weg an großen, sandsteingesetzten Brückenköpfen den dauerhaften Bach und setzt sich in gleichbleibender Höhe im linken Hang fort. Du bist damit im untersten Sandgraben, auch das Singende Tal / Zpivajci udoli genannt. Nach etwa 200 m erreicht der quellfeuchte, braune Weg den Hochwaldrand und wird später sehr quellfeucht, torfmoos- und grasbewachsen. Schon am Hochwaldrand schaust du aufmerksam zum Talgrund, ein Pfad führt im spitzen Winkel hinunter. Im weiteren Wegverlauf zweigt wahlweise auch eine zweite Pfadspur direkt zur Weberstube ab. Es ist der Aufmerksamkeit des Besuchers überlassen, nun schon in den Felsen des rechten Hanges direkt am Wasser die gesuchte Höhle zu erkennen. Von ihr sind es in der Talmitte noch 200 m Entfernung bis zur Kamenice (Kamnitz), die aber an dieser Stelle nur der Bach unbeschadet erreichen kann. (
Autor: R. Winkelhöfer)