17.02.2016

Durch die Landschaft der Malerin Elfriede Thum

Mittwochswanderung Nr. 04 am 17.02.2016


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Meiner Einladung zu einer 12-km-Wanderung am 17.02.2016 mit dem Thema: "Durch die Landschaft der Malerin Elfriede Thum" folgten 37 Wanderer! Nach einer 20-minütigen Freiluft-Ausstellung mit Bildkopien der Elfriede Thum starteten wir gegen 10 Uhr am Frankfurter Comic-Brunnen.

Die Malerin Elfriede Thum (1886-1952), an deren 130. Geburtstag wir uns in diesem Jahr erinnern, war eine der bedeutendsten Berliner Expressionistinnen. Seit ihre Gemälde 1912 erstmals in der berühmten Galerie Cassierer neben Arbeiten von Vuillard, Sisley, Courbet und Pissarro gezeigt wurden, hatte sich die Künstlerin, die stets nur mit ihrem Nachnamen signierte, das männliche Pseudonym Erich Thum zugelegt. Und in der Tat, der Erfolg schien ihr Recht zu geben: Die Bilder eines vermeintlichen Mannes verkauften sich tatsächlich besser als die einer Frau.Ihr kraftvoller eigenständiger Malstil mit glühenden Farben ließ sie bald zu einem der bedeutendsten Berliner „Expressionisten“ werden. Als ihr männliches Pseudonym 1920 anlässlich einer Einzelausstellung in der Berliner Galerie Ferdinand Möller durch einen Journalisten aufgedeckt wurde, war Berlin um einen kleinen Skandal reicher. Inzwischen war man aber eher bereit, zu akzeptieren, dass auch eine Frau „fernab aller Damenmalerei“ (Paul Fechter) tätig sein konnte. Ab 1911 lebte + arbeitete sie zeitweise im Frankfurter Ortsteil Güldendorf in ihrer "Villa Thum".

1937 konstatierten die neuen Machthaber „offensichtliche Entartungserscheinungen“ in ihrer Malerei und sprachen ein generelles Ausstellungsverbot aus, wobei der „Herr Reichsminister“ jedoch auf eine Beschlagnahmung ihrer Bilder verzichtete.


Im Krieg mehrfach ausgebombt, ist nur ein relativ kleiner Teil von Elfriede Thums Werk erhalten. Die Künstlerin starb 1952 auf Grund ihrer mangelhaften Ernährung an einer Lungenentzündung. Bereits 1955 wurde Elfriede Thum anlässlich der Berliner Festwochen erstmals mit einer Retrospektive im Rathaus Wilmersdorf geehrt. Das Bild "Bunter Herbst" von Elfriede Thum hängt seit dem 06.05.2014 im Frankfurter Rathaus.
Die Villa Thum wurde während der Kämpfe im Frühjahr 1945 beschädigt, die Reste des Hauses später abgerissen. Heute zeugen noch die beiden Säulen - links und rechts am Fuß der ehemaligen Eingangstreppe - vom Schaffensort der Malerin Elfriede Thum.

Während der Wanderung befestigten wir Schilder aus Papier und Klarsichtfolie, die auf den Wanderweg und die "Villa Thum" aufmerksam machen!

So könnten die neuen Wegschilder einmal aussehen.
Solche Schilder (mit anderem Text) stehen bereits im Frankfurter Stadtwald.


Anlässlich ihres bevorstehenden 130. Geburtstages schlage ich vor, den Weg zwischen dem Südeingang der Insel Ziegenwerder und Güldendorf, als „Elfriede-Thum-Wanderweg“ zu markieren (siehe Karten-Ausschnitt links). Im Gegensatz zur aufwändig gestalteten „Kleist-Route“ reichen dafür einfache grüne Wegschilder (siehe Beispiele oben) und am ehemaligen Standort der "Villa Thum" ein Informationsschild, das mittels QR-Code auf weitere Internet-Informationen verweist. Weiterhin empfehle ich der Stadt Frankfurt (Oder), bei einer notwendigen Straßen-Neubenennung an die Künstlerin mit einer "Elfriede-Thum-Straße" zu erinnern. Die Malerin Elfriede Thum ist ein Teil des kulturellen Erbes der Stadt Frankfurt (Oder). Ihr Bild "Bunter Herbst" hängt sein Jahren im Dienstzimmer der Frankfurter Oberbürgermeister.

Aktuelle Entwicklung:
Eine Elfriede-Thum-Strasse kommt! Die Märkische Oderzeitung informiert am 11.02.2020 in einem Artikel über Straßennamen in einem neuen Frankfurter Wohngebiet. Die Hauptverbindungsstraße wird den Namen der Malerin Elfriede Thum tragen!

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Bilderquelle: Galerie Barthelmess & Wischnewski (Berlin)

Wanderfreund Wolfgang Streck hat viele Fotos in 15 Collagen verarbeitet:



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