10.01.2013

1978: Als Straßenbauer in der Ukraine

Warum war ich 1978 acht lange Wochen
an der Druschba-Trasse in der Ukraine?


Im Frühjahr 1978 kam die ehrenamtliche FDJ-Sekretärin unserer Fachschul-Seminargruppe und informierte uns, dass drei Studenten unserer Fachschule gesucht werden, die interessiert sind an einem längeren Arbeitseinsatz während der Sommer-Semesterferien an der sogenannten Druschba-Trasse in der Ukraine (damals: Sowjetunion/UdSSR): Wer sich schnell entscheidet, kann noch teilnehmen! Ich meldete sofort mein Interesse an, denn ich sah die einmalige Chance, ein mir unbekanntes Land fern aller Touristenpfade kennenzulernen. So kam es, dass ich gemeinsam mit zwei Studentinnen meiner Fachschule und Studenten anderer sächsischer Hoch- und Fachschulen im Juli + August 1978 an den Straßen bei Gaisin arbeitete.

Kurz vor der Abreise an die Trasse kaufte ich mir im Juni 1978 in einem DDR-Fotogeschäft eine Kleinbildkamera. Während meines 8-wöchigen Arbeitseinsatzes als Straßenbauarbeiter am DDR-Abschnitt der Erdgas-Trasse entstanden mit dieser Kamera viele Farb-Dias. Nicht alle Fotos fließen in meinen Fotobericht ein: Mitunter ist die Qualität der Aufnahmen relativ schlecht oder manche Fotomotive sind belanglos. Nach 35 Jahren Lagerung stellte ich jetzt leider fest, dass sich die Farbigkeit vieler Fotos verschlechtert hat. Beim Einscannen der analogen Dias und dem Umwandeln in digitale Fotodateien gab es ebenfalls diverse Qualitätsverluste und Unschärfen. Ich bitte dafür um Nachsicht + Verständnis!

Ob die ausgewählten Fotos und meine Bildkommentare heute, 35 Jahre nach diesem arbeitsreichen Studentensommer, authentisch beim Betrachter/Leser ankommen, kann ich nur hoffen. Entsprechend der gewählten Foto-Reihenfolge steht unter jedem Foto mal ein kurzer und mal ein längerer Text. Mit diesem Fotobericht möchte ich die arbeitsintensiven Wochen an der Erdgastrasse nicht verklären. Sie waren hart, einmalig und manchmal kaum zu ertragen! Ich veröffentliche die 3-teilige Fotodokumentation als kostenlose pdf-Dokumente.

ROLAND TOTZAUER - Januar 2013


Kostenloses Download-Angebot
Meine Farb-Dias als dreiteilige Fotodokumentation (PDF):


Ukraine 1978
Teil 1

43 Farbfotos,
23 A4-Seiten,
pdf-Datei: 1,3 MB,
Version vom
28.01.2013
Ukraine 1978
Teil 2

46 Farbfotos,
23 A4-Seiten,
pdf-Datei: 1,4 MB,
Version vom
25.01.2013
Ukraine 1978
Teil 3

37 Farbfotos,
19 A4-Seiten,
pdf-Datei: 1,1 MB,
Version vom
10.02.2013


Weiterführende Adressen zum Thema "Drushba-Trasse":
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) produzierte 2006 über den Bau der Erdgastrasse einen Dok-Film und präsentiert ihn als YouTube-Video in 7 Teilen:

 Teil_1  Teil_2  Teil_3  Teil_4  Teil_5  Teil_6  Teil_7 



Dieses Bierglas habe ich 1978 im Trassencamp Gaisin gekauft und benutzt!
Inzwischen steht das Glas seit Jahren unbenutzt in meinem Küchenschrank.


Postkarte, die den Verlauf der Drushba-Trasse anzeigt!

5 Kommentare:

  1. Anonym9.2.13

    Hallo unbekannter Ex-Trassen-Student! Dein Bericht hat mir sehr gefallen, ist wirklich gut gemacht. Ich war damals knapp 3 Jahre “Delegierter” in Gaisin und werde dir, wenn Zeit und meine Ordnung es zulassen, ausführlich schreiben. Bis dahin grüßt dich Horst K. aus Stadtilm/Thür.

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  2. Anonym9.2.13

    Hallo Roland,
    ich habe mir die Ukraine-pdfs auf Deiner Seite angesehen. Wirklich ein ganz tolles Zeitdokument!

    Viele Grüße
    Matthias

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  3. Anonym11.2.13

    Hallo ehemaliger studentischer Strassenbau-Hilfsarbeiter,

    ich war ein Leidensgenosse von Dir, Roland, hab damals an der FH in Jena studiert, und wir hatten den grossen Vorteil, dass wir (insgesammt 9 Studenten) unsere Semesterprüfungen vorgezogen u. mündlich absolvieren konnten.

    DANKE für Deinen Bericht auf deiner Homepage - er hat vieles wieder lebendig werden lassen. Wir Trassenkumpels von der FH stehen noch heute in Kontakt, hier in Rudolstadt lebt auch der ehemalige Koch von Gaisin, ich selbst war noch 2x in der Ukraine, aber nicht am Standort - meinen 50. Geburtstag hab ich mit deutschen, russischen u. ukrainischen Freunden auf der Krim verlebt.
    Das Trassendenkmal in Gaisin (bemaltes Gasrohr) ist seit Jahren verschwunden, nur der Platz und die Treppe sind noch sichtbar.

    Helmut F.
    Thüringen/Rudolstadt

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  4. Anonym15.7.14

    Hallo, Roland!

    Zufällig fand ich Deine Seite beim Trasse-Googeln. Dein Bericht gefällt mir sehr gut, ich kann alles bestätigen! Eigentlich sollten wir uns sogar kennen - ich war damals auch dabei, von der FSU Jena aus. Wir haben abends, wenn wir nicht zu müde waren, immer Gitarre gespielt und gesungen :-) . Leider habe ich seitdem Vieles vergessen und meine Fotos von damals alle verloren; umso schöner, durch Deinen Bericht an die insgesamt (aus heutiger Sicht natürlich leicht verklärt) schöne Zeit erinnert zu werden!

    Dein Blog ist auch hochinteressant - weiter so!
    Beste Grüße aus Karlsruhe
    Ralf H.
    1975-1979 FSU Jena
    1977 Studentensommer Trasse Alexandrowka
    1978 Gaisin

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  5. Anonym22.1.17

    Tolle Erinnerung! Ich war im Sommer 1978 auch in dem Zeltlager.
    An den Versorgungswagen, den "Waschplatz" und die Laufstege zwischen den Zelten kann ich mich noch gut erinnern. Ich war bei einer Gruppe, die an der Molchstation beim Zaunbau gearbeitet hat.
    Waren harte Bedingungen und gutes Geld - und Erfahrungen und Eindrücke, die ich nicht missen möchte.
    Lutz S.

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