21.10.2018

Berlin-Exkursion - Oktober 2018

Am Samstag, den 20.10.2018, organisierte Herr Winter vom Frankfurter Kunstverein e.V. seine 136. öffentliche Exkursion. Diesmal lud er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein nach Berlin ins Deutsche Historische Museum (DHM). Ich war als Nicht-Vereinsmitglied dabei.

Im Zeughaus erkundete ich die Dauerausstellung: "Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall". Darin integriert ist die Sonderausstellung "Rückansicht - Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel". Zwei Sonderausstellungen des Museums waren in den Ausstellungshallen des Pei-Baus zu sehen: "Sparen - Geschichte einer deutschen Tugend" und "Europa und das Meer".

Das 300 Jahre alte Zeughaus ist der bedeutendste erhaltene Barockbau in Berlin und das älteste Gebäude an der Straße Unter den Linden. Vier Architekten waren für seine Entstehung von 1695 bis zur endgültigen Nutzung 1729 verantwortlich: Johann Arnold Nering (1659–1695), Martin Grünberg (1655–1706), Andreas Schlüter (1659–1714) und Jean de Bodt (1670–1745). Seinen besonderen Platz in der Kunstgeschichte verdankt das Zeughaus nicht zuletzt der hohen Qualität seiner bildhauerischen Arbeiten. Am bekanntesten sind die als Masken gestalteten 22 Schlusssteine, die Andreas Schlüter für den Innenhof schuf.
Transparenz, Licht und Bewegung sind Programm des chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei. In seinem Ausstellungs-Neubau ergeben sich beeindruckende Perspektiven.

Durch das Anklicken der kleinen Vorschaubilder öffnen sich die Originalbilder!


Dauerausstellung im Zeughaus:
"Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall"

Das DHM informiert darüber mit diesem Begleittext:
"Die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums vermittelt einen umfassenden Einblick in rund 1.500 Jahre Vergangenheit. Der Rundgang durch die Ausstellung führt über zwei Ebenen durch die historischen Epochen der deutschen Geschichte im europäischen Zusammenhang. 7.000 historische Ausstellungsstücke erzählen von Menschen, Ideen, Ereignissen und geschichtlichen Abläufen bis ins ausgehende 20. Jahrhundert.

Zu Beginn wird im Obergeschoss die Veränderung von Grenzverläufen in Deutschland und Europa und die Geschichte der deutschen Sprache thematisiert. Der anschließende Rundgang führt vom Mittelalter über die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg bis hin zum deutschen Kaiserreich und Ersten Weltkrieg. Im Erdgeschoss setzt er sich mit der Weimarer Republik, dem NS-Regime, der Geschichte beider deutscher Staaten bis hin zum Mauerfall und zur deutschen Einheit 1990 und dem Abzug der Alliierten 1994 fort.

Die Ausstellung hat nicht den Anspruch, eine umfassende Geschichte des Alltags, der Arbeit und der Lebensbedingungen zu zeigen, gibt jedoch immer wieder Ausblick auf das Alltagsleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen."





RÜCKANSICHT
Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel

Das DHM präsendiert diese Sonderausstellung mit folgendem Text:
"Museale Objekte transportieren nicht nur Geschichte, sie besitzen auch ihre eigene. Jedoch bleibt diese meist verborgen. Objektgeschichten zu ermitteln, ist Aufgabe der Provenienzforschung. Sie dokumentiert den Weg eines Objektes mit all seinen Stationen vom Atelier ins Museum.
Das Gemälde "Borussia" von Adolph Menzel veranschaulicht exemplarisch eine nahezu vollständige Objektbiografie. Welchen Hinweisen auf dem Kunstwerk selbst kann die Provenienzforschung nachgehen? Was verbirgt die Rückansicht des Gemäldes und welche Geschichte gibt sie preis? Welche Konsequenzen zieht die Provenienzforschung nach sich?
Die Sonderausstellung gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Provenienzforschung. Angesichts der anhaltenden Debatte über den Umgang mit NS-Raubkunst zeigt sie zugleich den Wandel in den juristischen und moralischen Einstellungen von 1945 bis zur "Washingtoner Erklärung" 1998."


Sparen
Geschichte einer deutschen Tugend
(23.03.2018 - 04.11.2018)

Das DHM präsentiert diese Sonderausstellung mit folgendem Begleittext:
"Sparsamkeit versteht sich in Deutschland von selbst. Private und öffentliche Haushalte ebenso wie die Unternehmen sparen in Deutschland in großem Umfang. Die Mehrheit der Menschen im Land stellt das Sparen der privaten Haushalte auch in Zeiten historisch niedriger Zinsen nicht in Frage, ebenso wenig die Spardoktrin der deutschen Finanz- und Außenpolitik.

Beobachter außerhalb Deutschlands hingegen blicken in den letzten Jahren zunehmend kritisch auf die deutsche Sparneigung. Hierbei wird nicht nur die Rolle Deutschlands bei der Durchsetzung der Sparpolitik im Euro-Raum hinterfragt, sondern auch das Sparen in Deutschland selber. Die Ausgabenzurückhaltung der privaten und öffentlichen Haushalte sowie der Unternehmen trägt zu dem erheblichen Leistungsbilanzüberschuss des Landes bei, dem ein Gefährdungspotenzial für die Weltwirtschaft und damit auch für die deutsche Wirtschaft zugeschrieben wird.

Die Ausstellung "Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend" im Deutschen Historischen Museum betrachtet und diskutiert das tradierte Sparverhalten der Deutschen vor dem Hintergrund internationaler Kritik. Sie begibt sich auf die Suche nach der spezifischen Gestalt der deutschen Sparneigung von den Ursprüngen bis heute. In den Blick genommen werden die Vorformen, sowie die konkreten historischen Erscheinungsformen des Sparens seit der Spätaufklärung. Es werden die Entwicklung des Sparens zum Instrument der Staatsfinanzierung sowie der staatlichen Daseinsfürsorge und Sozialpolitik beleuchtet. Auch das komplementäre Verhältnis der Sparpropaganda und Sparwerbung zum Antisemitismus steht im Fokus. Epochenübergreifend thematisiert die Ausstellung die Rolle der Sparerziehung für die Genese der deutschen Sparneigung ebenso wie das Verhältnis von Sparen und gesellschaftlichen, wie wirtschaftlichen Krisen."

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