12.01.2016

Wandern in der Böhmischen Schweiz

Südöstlich von Dresden, in der deutsch-tschechischen Grenzregion, liegt das Elbsandsteingebirge. Ich empfehle auf der tschechischen Seite dieses Gebirges die BÖHMISCHE SCHWEIZ. Dort hielt ich mich bisher sehr oft und gern auf, nutzte den Tauschkurs des Euros zur tschechischen Krone und durchstreifte das Land. Hier beschreibe ich 8 Wanderrouten:

Route 1: Hrensko - Kamenice - Mezni Louka - Prebischtor - Hrensko
Route 2: Hrensko - Silberwand - Auf das Prebischtor - Hrensko
Route 3: Vysoka Lipa - Mezni Louka - Saunstejn - Vysoka Lipa
Route 4: Vysoka Lipa - Ostroh - Jetrichovice - Vysoka Lipa
Route 5: Mezni Louka - Kirnitsch - Tokani - Saunstejn - Mezni Louka
Route 6: Doubice - Chribska - Studenec - Rynartice - Tokani - Doubice
Route 7: Doubice - Kirnitschtal - Schwarzes Tor - Tokani - Doubice
Route 8: Mezni Louka - Rund um den Bournak - Mezni Louka

• Karten-Empfehlung: Wanderkarten von Dr.-Ing. Rolf Böhm
• Reiseführer Böhmische Schweiz: Gratis als PDF herunterladen (1MB)

 Route 1 = Hrensko - Kamenice - Mezni Louka - Prebischtor - Hrensko

Ganztagstour: Vom Parkplatz im Osten des Grenzortes Hrensko wanderst Du durch die Schlucht der Kamenice zur Kahnfahrt "Ticha souteska" (Nur geöffnet von Mai bis September). An der Brücke "Mezni mustek" kreuzt in nord-südlicher Richtung ein grüner Wanderweg. Du gehst weiter nach Osten durch die Schlucht der Kamenice zur Kahnfahrt "Divoka souteska" (Geöffnet von Mai bis September). Am Ende der touristisch erschlossenen Schlucht der Kamenice gehst Du durch den Soorgrund hoch nach Mezni Louka (Rainwiese). Dort findest Du das Hotel Mezni Louka mit Restaurant; gegenüber ein Gasthaus und einen Campingplatz. Von Mezni Louka läufst Du auf dem rot markierten Gabrielensteig nach Nordwesten in Richtung der Sandsteinbrücke Prebischtor (Pravcicka brana). An der Flügelwand (Kridelni stena) findest Du hoch im Felsen zwischen Beckstein und Jägerhorn die "Stimmersdorfer Kapelle", eine korrosive Höhlenbildung, bei der ein Felsblock reliktisch von fünf Sanduhren getragen wird. Der Abstieg zur Höhle ist relativ aufwendig und ohne Seilsicherung nicht ratsam. Ebenfalls quasi nur einen Steinwurf entfernt liegt die "Schmetterlingsboofe". Nach einer Besichtigungspause am großen Prebischtor steigst Du auf dem rot markierten Weg ab zur Verbindungsstraße Hrensko - Mezni Louka. Auf der Straße marschierst Du runter bis Hrensko. Eine schöne Tagestour, zu der Wanderkarte, Proviant, Wasserflasche & Regenjacke gehören! Selbstverständlich kannst Du die Strecke auch im Uhrzeigersinn wandern, indem Du von Hrensko direkt hoch läufst zum Prebischtor.

 Route 2 = Hrensko - Silberwand - Auf das Prebischtor - Hrensko

Ganztagstour: Zu etwas wilder Romantik in unmittelbarer Nachbarschaft des Prebischtores führt diese Tour (hier von mir rot bepunktet!) auf unmarkierten Wegen (!), die nur erfahrenen Wanderern mit Wanderkarte empfohlen wird. Proviant & Wasser bitte im Rucksack mitnehmen, da unterwegs keine Einkehrmöglichkeit besteht! Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Ostrand des Grenzortes Hrensko hinter dem Restaurant "Klepac". Von dort gehst Du nicht ganz einen Kilometer auf der Straße in Richtung Mezni Louka. Hinter dem Wasserwerk (Bushaltestelle) biegst Du nach links ab - auf den unmarkierten, ins Seitental des Baches Sucha Bela führenden Fahrweg. Nach etwa 300 m gelangst Du zur Weggabelung. Von dieser steigst Du nun nach links berghoch immer auf dem Fahrweg bis zur Hochebene. Dort wendest Du dich nach rechts auf einen Weg Richtung Nordosten bis unterhalb der Silberwand. Etwa 45 m östlich der Südkante des Silberhorns am Fuß der Felswand entdeckst Du eine kleine Höhle, den sogenannten "Silberwandstollen". Der Stollen kann einfach befahren werden. Unterhalb der Silberwand wanderst Du weiter auf einem schmalen Tierpfad, bis Du rechterhand auf einen Schluchtweg triffst, der hier Deinen Pfad kreuzt. Du gehst auf der anderen Seite der Schlucht unterhalb der Auerhahnwände weiter. Im oberen Teil wird die Schlucht breiter und flacher und Du stöst in östlicher Richtung oben auf Grenzsteine (9/23, 9/22 ... bis 8/14, 8/13 und 8/12), von denen Du auf einem Querweg bis auf das Prebischtor gelangst. Zurück nach Hrensko läufst Du zurück zu den Auerhahnwänden und dort abwärts durch die Schlucht der Sucha Bela.
Eine oft gestellte Frage lautet: Gibt es einen Wanderweg (Wanderpfad), der direkt vom Großen Winterberg zum Prebischtor führt? » Meine Antwort findest Du hier.

 Route 3 = Vysoka Lipa - Mezni Louka - Saunstejn - Vysoka Lipa

Halbtagstour: Vom Hotel Lipa gehst Du mit Wasserflasche & Wanderkarte den ersten Teil der Tour auf dem blauen Wanderweg in Richtung Mezni Louka. Ab dem Soorgrund wanderst Du hoch nach Mezni Louka (Hotel, Gasthaus, Camping). Danach gehst Du über den Campingplatz auf dem roten Wanderweg hoch bis zur Einmündung eines Asphaltweges (Tonels Loch). Ab hier sind Abstecher zum "Versteckten Prebischtor" und zur Höhle "Memento mori" möglich. Danach gehst Du auf rot weiter und besuchst das Kleine Prebischtor (Mala Pravcicka brana) und die ehemalige Räuberburg Saunstejn. Kurz darauf erreichst Du den Parkplatz am unteren Ortseingang von Vysoka Lipa.

 Route 4 = Vysoka Lipa - Ostroh - Jetrichovice - Vysoka Lipa

Ganztagstour: Vom Hotel Lipa wanderst Du mit Wanderkarte, Wasser & Proviant nach Norden aus Vysoka Lipa heraus. Ein Aufstieg auf die ehemalige Felsenburg Saunstejn wird empfohlen. Dann gehst Du weiter nach Osten auf dem roten Weg hoch zu der Aussichts-Hütte auf dem Felshügel Ostroh. Unterhalb der Wilhelminenwand kommst Du an der Höhle "Balzers Lager" vorbei. In ihr findest Du diesen Goethe-Spruch: "Wer ist Meister? Der was ersann. Wer ist Gesell? Der was kann. Wer ist Lehrbursch? Jedermann". Weiter führt Dich der rote Weg vorbei am Aussichtspunkt Marina skala hinunter Richtung Jetrichovice. Kurz vor dem Ort kletterst Du noch rasch hinauf auf die ehemalige Räuberburg Falkenstein, danach wanderst Du durch Jetrichovice (Hotel, Gasthöfe, Pensionen, Campingplatz) hindurch weiter auf dem gelb markierten Wanderweg nach Westen bis zur Mündung des Baches in die Kamenice bei der Ruine der Grundmühle (Dolksky Mlyn). Oberhalb der Mühle findest Du im westlichen Uferfelsen hoch über der Kamenice eine Boofe. Gegenüber der Grundmühle steigst Du am Ostufer der Kamenice hinauf zum Hotel Lipa in Vysoka Lipa.

 Route 5 = Mezni Louka - Kirnitsch - Tokani - Saunstejn - Mezni Louka

Ganztagstour: Die Route ist nur hier auf meinem Kartenausschnitt mit orangenen Punkten markiert! Du marschierst von Mezni Louka über den Campingplatz auf dem grün markierten Wanderweg Richtung Nordosten. Aufsteigend erreichst Du den Sattel zwischen Donnerberg / Bournak und Rauschenberg / Vetrovec. Ab hier steigst Du ab in den Treppengrund / Hluboky dul, indem Du weiterhin der grünen Wegmarkierung folgst. Der Treppengrund mündet alsbald auf eine steil von rechts kommende asphaltierte Forststraße. Ab dieser Einmündung gehst Du auf dieser Forststraße, die jetzt die grüne Markierung trägt, noch 150 m nach Nordosten, wo Du rechts des Weges eine kleine Ausbuchtung erreichst. Hier zweigt nach rechts, also in südlicher Richtung, ein relativ kurzer Grund ab, an dessen Ende die Höhle "Memento mori" liegt. Nach dem Besuch dieser großen Höhle gehst Du wieder zur asphaltierten Forststraße zurück und wanderst auf grün bis zur Grenzbrücke an der Kirnitzsch bzw. gehst weiter auf grün bis zum Panenska jedle. Ab diesem Sattel läufst Du auf dem blauen Weg südöstlich bis zur Siedlung Na Tokani (Gaststätte). Von dort wanderst Du weiter nach Westen ein Stück auf der gelben Trasse. Ab der roten Markierung gehst Du in Richtung Mezni Louka, vorbei am Felshügel Ostroh, später an der ehemaligen Räuberburg Šaunštejn und am Kleinen Prebischtor (Mala Pravcicka brana) vorbei. Kurz vor dem Berg Vetrovec kannst Du einen Abstecher in südlicher Richtung zum "Versteckten Prebischtor" machen. Die rote Markierung führt Dich zurück nach Mezni Louka. Unbedingt mitnehmen: Wanderkarte, Wasser, Proviant & Regenjacke.

 Route 6 = Doubice - Chribska - Studenec - Rynartice - Tokani - Doubice

Ganztagstour: Die Strecke ist nur hier auf meiner Karte mit orange-farbenen Punkten markiert! Vom Ort Doubice (Pension Hubertus, Hotel JEF, Gasthaus Stara Hospoda) wanderst Du erst auf dem gelben Weg nach Süden bis zur Ortsmitte Chribska, dann gehst Du auf dem blauen Weg weiter nach Süden durch die ansteigenden Wälder bis auf den Sattel kurz vor Liska. Vom Sattel erreichst Du auf der roten Markierung ansteigend den Berg Studenec (736 m) und steigst von dort ab nach Studeny. Ab der Talsohle gehst Du auf dem blauen Weg hoch nach Rynartice (Gaststätte) und von dort weiter auf blau nach Norden bis zur kleinen Siedlung Na Tokani (Gaststätte). Nach einer Verpflegungspause wanderst Du nach Osten auf dem gelben Weg zurück nach Doubice. Unbedingt mitnehmen: Wanderkarte, Wasser, Proviant & Regenjacke!

 Route 7 = Doubice - Kirnitschtal - Schwarzes Tor - Tokani - Doubice

Ganztagstour: Von Doubice, gelegen an der Grenze zwischen Elbsandstein-Gebirge und Lausitzer Gebirge, gehst Du auf dem grünen Weg nach Norden. Beim Punkt Kyjovske udoli (Khaa-Tal) kommst Du ins Tal der Kirnitsch. Von dort erreichst Du die "Feenhöhle". Nach der Rückkehr gehst Du weiter durchs Tal der Kirnitsch bis zur Touristicky most / Touristischen Brücke. Hier kannst Du einen Abstecher zur "Eulenhöhle" (Sovy Jeskyne) machen. Nach den Höhlenbesuchen wanderst Du weiter durch das Tal der Kirnitsch nach Westen bis zur Zeidler Brücke / Brtnicky most und hältst Dich ab der Brücke an die blaue Markierung. Ab dem Grenzübergang Zadni Doubice gehst Du auf blau weiter nach Süden bis ins Tal Divoka rokle mit dem Schwarzen Tor (Cerna brana) an der Kirnitsch, weiter durch den Brückengrund auf blau über Panenska jedle zur Siedlung Na Tokani (Gasthaus). Von dort ist der Rückweg nach Doubice nun relativ einfach: immer auf dem gelben Weg Richtung Osten! In Doubice kehrst Du dann ein in das originelle Glöckchengasthaus zum Bier Velvet. Eine preiswerte Unterkunft in Doubice findest Du in der Pension Hubertus. Im Nachbarort Kyjov gibt es die einfache Hütte Kyjovanka. Unbedingt mitnehmen: Wanderkarte, Wasser, Proviant & Regenjacke.

 Route 8 = Mezni Louka - Rund um den Bournak - Mezni Louka

Halbtagstour: Von Mezni Louka wanderst Du über den Campingplatz auf dem grün markierten Wanderweg hoch zum Donnerberg / Bournak (461 m). Auf dem Sattel verlässt Du den grünen Weg und gehst ab hier nach schräg links auf einem unmarkierten Waldweg weiter. Achtung - nur hier auf meiner Karte ist dieser Rundweg mit orangenen Punkten gekennzeichnet! Der Weg führt Dich rund um Donnerberg und Karlshaus, vorbei an versteckt liegenden Felsüberhängen (z.B. Todestal-Boofe, Hühnerboofe, Winnetou-Boofe), die geradezu animieren zum Übernachten im Freien bzw. zum Grillen am Lagerfeuer. Übrigens befindet sich die Höhle "Memento mori" ganz in der Nähe. Dieser Weg ist keine offizielle Wanderroute, deshalb Wanderkarte, Proviant & Getränk mitnehmen. Wasser findest Du zwar oben an einer Quelle, jedoch: Im Sommer trocknet diese Quelle aus! Der hier mit orangenen Punkten markierte Weg führt Dich oben auf ziemlich gleichbleibendem Niveau rund um den Berg und dann durch den Donnergrund in steilem Gelände wieder abwärts nach Mezni Louka.

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